Schwimmhalle Spremberg: Chancen auf Jahre verspielt
Spremberg. Lange währte das Ringen um die beste Entscheidung für die seit Langem marode Spremberger Schwimmhalle. Beschlüsse wurde gefasst und wieder gekippt. Man beschloss die Ausstattung, aber konnte sich nicht auf den Standort einigen. Unsere Spremberger Stadtverordnete Meike Holtsch erklärt dazu:
„Von Beginn an, vor 11 Jahren, sahen wir, die FDP, es als wichtig an, mit einem Neubau einer Schwimmhalle auch zusätzliche Effekte für unsere Bäder zu schaffen. Ein Schwimmhallenneubau im Kochsagrund neben dem Freibad hätte für alle Besucher der Bäder, aber auch für die Stadt und die zu stemmenden Kosten, langfristig einen Vorteil erbracht.
Wir sahen und sehen es heute noch als richtig an, beide Bauwerke zu verknüpfen. So hätte ein ganzjähriger Badebetrieb mit einem Personalstamm an einer Stelle realisiert werden können. Notwendige Sanierungen im Freibad hätten integriert werden und der Standort aufgewertet werden können.
Nun haben der enorme Schaden im Schwimmerbecken und die möglicherweise in Aussicht stehenden Fördermittel zu schnellem Handeln gedrängt. War das Handeln bis zu Ende durchdacht? Aus unserer Sicht nicht. Und das aus folgenden Gründen:
- Eine Sanierung wurde von Gutachtern zwar als machbar aber als teuerste, langwierigste und mit den größten Unwägbarkeiten versehene Variante gesehen.
- Bekommt Spremberg tatsächlich die angepeilten Fördermittel in der benötigten Höhe und wann?
- Es ist nicht eindeutig geklärt, wie im Fall der fehlenden Fördermittel agiert werden soll.
- Eine Entwicklung des Standortes Kochsagrund/Schomberg als Sportcampus ist für Jahre vom Tisch. So hat man sich in der Stadtentwicklung selbst behindert.
- Im Zuge des Strukturwandels und der erwarteten Zuzüge benötigen wir eine moderne Schwimmhalle im Ganzjahresbetrieb als Zugmittel und weichen Standortfaktor.
- Es wurden keine weiteren Varianten der Schnellsanierung zur Zeitgewinnung betrachtet. Und Zeit hat man benötigt, um überlegt und nachhaltig zu handeln.
- Der Neubau hätte Kapazitäten für den Leistungs-, Vereins- und Breitensport als auch für den Rehasport schaffen können.
- Die Freibäder der Stadt müssen ebenfalls saniert werden. Hierfür hätte man die Fördermittel beantragen sollen, um Neubau und Sanierung im Kochsagrund und Sanierung im Freibad Schwarze Pumpe gleichzeitig in Gang zu setzen.
All diese Gründe haben uns vor 11 Jahren bewogen, einem Schwimmhallenneubau im Kochsagrund zuzustimmen. Und, daran hat sich nichts geändert. Deshalb habe ich gegen eine Sanierung gestimmt.“
26. September 2023