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Babyklappen – erst bekämpfen und jetzt doch eine fordern?

Herr Maresch fordert, dass sich der Sozialausschuss nach der Kommunalwahl erneut mit der Einrichtung einer Babyklappe in Cottbus beschäftigen soll.

„Bereits vor vier Jahren haben wir als FDP mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht eine Babyklappe in Cottbus einzurichten. Unterstützung erhielten wir von Kirchen, Hebammen und Frauenärzten. Unsere Beweggründe waren der Schutz des Lebens unserer Jüngsten und die Schaffung eines Ausweges für Frauen in einer für sie scheinbar ausweglosen Situation. Unsere Initiative für diese Babyklappe wurde vom Sozialausschuss und im Besonderen von SPD und Linke, federführend durch  Herrn Maresch, nicht nur abgelehnt, sondern regelrecht bekämpft, die Einrichtung eines Nottelefons schien Herrn Maresch ausreichend. Ein Telefon!?!?“, so Silke Luttert, Vorsitzende der FDP Fraktion im Cottbuser Stadtparlament.

 „Wir freuen uns, dass der Kommunalwahlkampf eine weitere Erleuchtung über Herrn Maresch brachte und sein Vorschlag wird von uns, als ursprüngliche Initiatoren, außerordentlich begrüßt. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Aussage auch nach der Wahl steht.“, zeigt sich Silke Luttert noch skeptisch.

Unsere Forderungen damals bezogen sich nicht allein auf die Einrichtung einer Babyklappe, sie beinhalteten auch die Schaffung eines umfassenden Netzwerkes, in dem die Babyklappe ein Baustein ist. Die stärkere  Einbindung des Jugendamtes, ein 24 Stunden-Nottelefon mit ausgebildeten Fachkräften, Werbung für das Notfalltelefon in öffentlichen Räumen, sexualpädagogische Aufklärung an Schulen und Berufsschulen, dies alles sind weitere Bausteine, die die Wahrscheinlichkeit einer Kindstötung im Ernstfall senken sollen.

Und am Ende gab es nur eine Telefonnummer. Das „Mutter-in-Not-Telefon“ wird nun abgeschaltet, da es die eigentliche Zielgruppe nicht erreichte. Geworben wurde für diese Nummer nur bei Frauenärzten. „Man muss sich das mal vorstellen. Wir wollen gerade Frauen in extremen Situationen erreichen, die eben nicht zu Voruntersuchungen gehen, sich niemandem anvertrauen können oder wollen und wo wird für die Notfallnummer geworben? In Frauenarztpraxen. Das ist keine Beistand für die Frauen, das ist Ignoranz!“, so Silke Luttert weiter.

Abgesehen von den politischen Lagern, dem Willen zur Einrichtung einer Babyklappe und der Notwendigkeit eines funktionierenden Netzwerkes zum Schutz von Kindern, ein rechtliches Problem ist und bleibt der Konflikt zwischen dem Schutz des Lebens und dem Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft bzw. auf eine Beziehung zu den Eltern.

„Eine Babyklappe ist anonym und wir kennen die rechtlichen Probleme, die sich daraus ergeben.  Aber wir müssen uns fragen, was ist uns wichtiger? Das Recht auf Leben oder das Recht auf die Kenntnis der Abstammung?“, so Silke Luttert abschließend.


30. April 2014

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