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Dipl.-Ing. Jürgen Türk MdB a.D. schreibt zu Lausitz 2030

In einem Leserkommentar, zur Serie „Lausitz 2030“ der „Lausitzer Rundschau“, hat sich unser Ehrenvorsitzender und langjähriges Bundestagsmitglied, Dipl.-Ing. Jürgen Türk, zur Zukunft unserer Region geäußert.

Die Beantwortung der Frage, wie die Lausitz 2030 aussieht, ist überfällig, denn wir tragen Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Leider hat Prof. Ragnitz recht , dass es „dramatische Entwicklungen gibt – und nicht mehr als ein Achselzucken.“

Der Strukturbruch ist eingeleitet, z.B. durch die Entscheidung der Brandenburger Regierung gegen die CCS-Technologie und jetzt durch das Eckpunktepapier „Umweltabgabe BK-Kraftwerke“ der Bundesregierung. Wo aber ist das Strukturwandel-Konzept der „lokalen Akteure“. Nur den Mangel verwalten reicht schon lange nicht mehr. Es reicht nicht, sich immer weiter hinter der Landesregierung und der Braunkohle zu verstecken oder in unabgestimmten Kreis-und Stadtentwicklungskonzepten lediglich den IST-Stand zu beschreiben. Notwendig sind regionale Entwicklungskonzepte.

Es ist schon fünf nach zwölf und deswegen muss endlich Gas gegeben werde, denn ein Strukturbruch ist unverantwortlich und teuer zugleich.

Der notwendige Strukturwandel muss aber organisiert werden und zwar gemeinsam durch Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und das sofort.

Jeder weiß, dass die Verwaltung effizienter werden muss als Voraussetzung für konstruktive Gestaltung. Deshalb ist die Kreisgebietsreform längst überfällig. Aber man darf sich nicht nur in Behauptungen verlieren, dass es z.B. ohne die Kreisfreiheit Cottbus oder den Kreisitz in Forst auf keinen Fall geht. Wichtig allein ist, die beste Lösung für die ganze Region zu finden. Das setzt vorurteilsfreies Nachdenken und Durchrechnen voraus. Ein überschaubares Gebilde wäre m.E. Spree-Neiße und Cottbus.

Was ist also in konzertierter Aktion zu tun?

1. Zügige Gebietsreform in Brandenburg (Sachsen bereits 2008)

Das schliesst eine vorherige Kooperation der bisherigen Gebietskörperschaften nicht aus. Voraussetzung ist allerdings die durch die Landesregierung immer wieder verschobene Funktionalreform, welche Ebene übernimmt welche Aufgaben und deren Finanzierung.

2. Bildung Regionaler Entwicklungsgesellschaften, die über die Wirtschaftsförderung hinaus, regionale (z.B. SPN-CB) Entwicklungskonzepte erarbeiten. Es ist ineffizient, wenn wie bisher durch verschiedene Wirtschaftsfördergesellschaften aneinander vorbei gefördert wird. Es entstehen Lücken oder Überschneidungen.

3. Gründung eines „Institutes für innovative Entwicklungen der Lausitz“, wie es die Wirtschaftsiniative Lausitz vorschlägt. Die sinnvollste Lösung wäre, es als An-Institut bei der BTU Cottbus-Senftenberg anzusiedeln, denn die BTU kann und muss der Motor und Denkfabrik der Region werden. Angewandte Forschung ist das Zauberwort. Hier müssen Entwicklungsprojekte gesammelt, verteilt, koordiniert und in Ausgründungen überführt werden (Arbeitsplätze). Zu den Entwicklunsprojekten müssen logischerweise auch und gerade die der Energiewirtschaft gehören. Der Gf der „Energieregion“, Herr N. Müller hat diese aufgezeigt.

Durch Aufträge an Studenten für Bachelor,- Master-, Doktorarbeiten und Forschungsprojekte sowohl aus der Verwaltung, als auch der Wirtschaft, werden Probleme gelöst und in der Praxis angewendet. Das sollte Vorschläge von Bürgern einschließen (Ideenbörse).

So z.B. könnte ich mir vorstellen, dass die Doktorarbeit (unterirdische Diffusionprobleme) von Frau Dr.Antje Mugler das Problem Gewässerverockerung lösen helfen könnte.

Im Übrigen konnte ich mich als MdB auf einer USA-Reise in North Carolina im „Triangle Research Park“überzeugen, dass dieses Modell „Politik-Wirtschaft-Wissenschaft“ funktioniert. Aus NC ist aus einem der unterentwickelsten US-Staaten einer der führenden geworden.

Fazit : Strukturbruch verhindern und endlich Strukturwandel einleiten durch

1. Gebiets- einschl. Funktionalreform

2. Bildung Regionaler Entwicklungsgesellschaften

3. Gründung eines „Institutes für innovative Entwicklung der Lausitz“ als Aninstitut der BTU Cottbus-Senftenberg


16. April 2015

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